Anntoxin ist das erste bei Amphibien nachgewiesene neurotoxische Peptid, das im Genom kodiert ist und vom Tierkörper selbst synthetisiert wird. Anntoxin ließ sich in der Haut, dem Gehirn, dem Verdauungssystem und in der Leber des Namengebers Hyla annectans, einem in Bäumen lebenden Laubfrosch, nachweisen.
Derartige Toxine waren bis zu dieser Entdeckung [1] nur bei Säugetieren, Reptilien und Fischen bekannt.
Anntoxin ist ein hochgiftiges, aus 60 Aminosäuren aufgebautes Toxin und dem bei Kobras und Mambas verbreiteten Dendrotoxin ähnlich, jedoch mit nur 2 Disulfidbrücken (statt 3); dieser kleine Unterscheid könnte Ursache dafür sein, dass Anntoxin die für die Signalübertragung der Nerven wichtigen Natriumkanäle statt Kaliumkanäle blockiert (Hemmung des Tetrodotoxin-sensitiven, spannungsabhängigen Na-Kanals VGSC).
Anntoxin ist ein starkes und schnell wirkendes Gift, das Krämpfe, Lähmungen und Atemnot bei potentiellen Raubtieren (Schlangen, Vögel, Mäuse, Insekten) aulösen kann.
Datenblatt: Anntoxin
Quellen und weitere Informationen:
[1] - Dewen You et. al.:
The First Gene-encoded Amphibian Neurotoxin.
In: The Journal of Biological Chemistry, (2009), DOI 10.1074/jbc.M109.013276.
[2] - Dewen You et. al.:
Anntoxin: NMR Chemische Verschiebungen in Wasser bei 25°C, pH 6,5.
In: Zusatzinfo zu 1, (2009).
[3] - Dewen You et. al.:
Strukturmerkmale basierend auf der NMR Analyse.
In: Zusatzinfo zu 1, (2009).
[4] - Lin Wei et al.:
Analgesic and anti-inflammatory effects of the amphibian neurotoxin, anntoxin.
In: Biochimie, (2011), DOI 10.1016/j.biochi.2011.02.010.
Kategorie: Naturstoffe
Aktualisiert am 19.11.2018.
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