Stearylalkohol ist der Trivialname einer organischen Verbindung aus der Gruppe der langkettigen, gesättigten Alkohole mit der chemischen Bezeichnung Octadecan-1-ol (1-Octadecanol):
In reiner Form ist Stearylalkohol eine weiße, wachsähnliche Substanz, die einen schwachen, fettartigen Geruch aufweist und praktisch unlöslich in Wasser ist. Charakteristika des 1-Octadecanol-Moleküls sind die endständige Alkohol-Funktion (Hydroxy-Gruppe, -OH)) und die C18-Alkyl-Gruppe (Octadecyl-Rest).
Herstellung
Die zu den Fettalkoholen zählende Verbindung ist als Naturstoff - meist chemisch gebunden - Bestandteil vieler Fette und Öle. Aus diesen kann Stearylalkohol zum Beispiel durch katalytische Hydrierung erzeugt werden; Ausgangssubstanz ist hierbei häufig die Stearinsäure.
Eine vollsynthetische industrielle Herstellung erfolgt per Ziegler-Alkohol-Synthese (Ziegler-Alfol-Synthese) durch die Reaktion von Ethen mit Triethylaluminium und Wasserstoff.
Die aus diesen Prozessen in großen Mengen hergestellten und als Flocken oder Granulat in den Handel gebrachten Stearylalkohol-Chargen können bis zu 10 % Verunreinigungen enthalten: n-Hexadecanol, n-Tetradecanol, n-Eicosanol, n-Octadecanol, n-Hexadecanol und n-Dodecanol in unterschiedlichen Mengenverhältnissen sowie Stearylstearat (bis 2%), Octadecan (maximal 1%), Stearinsäure (0,5 %) und Kohlenwasserstoffe (< 2 %).
Verwendung
Stearylalkohol ist ein nicht-ionisches Tensid und besitzt damit die Eigenschaft, die Oberflächenspannung von Flüssigkeiten bzw. die Grenzflächenspannung herabzusetzen. Außerdem zeigt es dispergierende und lösungsvermittelnde und fettartige Eigenschaften. So findet sich Stearylalkohol in oberflächenaktiven Mitteln, in Gleitmitteln, Schmiermitteln, Emulsionen, Harzen und Salben sowie als Ersatz für Cetylalkohol und in Antischaummitteln.
Als Zusatzstoff in Lebensmitteln und Kosmetika werden sowohl die synthetischen, als auch die aus Fetten gewonnenen Produkte eingesetzt.
In kosmetischen Artikeln wird Stearylalkohol unter Kennzeichnung mit dem INCI-Namen Stearyl Alcohol auf der Zutatenliste in vielerlei Funktion eingesetzt: Als geschmeidig machender, emulgierender, emulsionsstabilisierender, schaumverstärkender, geruchs-maskierender, trübender, rückfettender, reinigender und/oder viskositätsregelnder Zusatz.
Die chemische Industrie setzt den Fettalkohol zur Herstellung weiterer Tenside wie Fettalkoholsulfate ein.
Datenblatt: Stearylalkohol
Quellen und weitere Informationen:
[1] - Stearyl Alcohol.
CosIng, Europäische Stoffdatenbank für Inhaltsstoffe der Kosmetika.
[2] - NN:
Final Report on the Safety Assessment of Stearyl Alcohol, Oleyl Alcohol, and Octyl Dodecanol.
In: International Journal of Toxicology, (1985), DOI 10.3109/10915818509078685.
Kategorie: Naturstoffe
Aktualisiert am 10.12.2018.
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