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Publiziert am 01.11.2007 Infos zum Internetchemie RSS News Feed

Neuer Entstehungsmechanismus der Glasknochenkrankheit entdeckt


 
Mutation treibt knochenbildende Zellen in den Selbstmord.

Eine starke Muskelanspannung, ein Husten - winzige Belastungen k�nnen Menschen, die unter Osteogenesis imperfecta leiden, bereits die Knochen brechen. Verursacht wird die Glasknochenkrankheit, wie die seltene Erbkrankheit umgangssprachlich genannt wird, durch verschiedene Gendefekte, die die Synthese von Kollagen behindern. Die Folgen sind eine reduzierte Knochendichte, extrem br�chige Knochen und oft auch eine verringerte Lebenserwartung (siehe Foto).

Wissenschaftler des GSF - Forschungszentrums f�r Umwelt und Gesundheit deckten nun einen bisher v�llig unbekannten Krankheitsmechanismus auf: Fehlerhaft gefaltete Prokollagene versetzen knochenbildende Zellen in solchen Stress, dass sie in den programmierten Zelltod getrieben werden, die Apoptose.

Glasknochen

Glasknochen

Foto: R�ntgenaufnahme; Quelle: Ramana Murthy Reddicharla/Wikipedia

"Wir konnten durch chemisch ausgel�ste Mutationen eine Mauslinie erzeugen, deren Kollagensynthese durch einen Defekt im Gen f�r das Prokollagen proa1(I) gest�rt ist", erz�hlt Prof. Martin Hrab� de Angelis, der Leiter des GSF-Instituts f�r Experimentelle Genetik. Kollagen ist das h�ufigste Strukturprotein des Bindegewebes und das wichtigste Baumaterial der Knochen - bei der Maus ebenso wie beim Menschen. Normalerweise winden sich in der Zelle drei proa1(I)-Ketten umeinander und bilden so einen Dreifachstrang, der an die Zelloberfl�che transportiert wird. "Durch die Mutation ist die Proteinfaltung so gest�rt, dass sich dieser Dreifachstrang nicht bilden kann, und das Kollagen bleibt quasi in der Zelle stecken", erkl�rt Hrab� de Angelis.

Zur �berraschung der Wissenschaftler wirkte sich dieser Defekt nicht nur direkt negativ auf die Knochenbildung aus, weil weniger funktionsf�higes Kollagen gebildet wird, sondern es wird noch ein anderer Mechanismus ausgel�st: Die missgefalteten Proteine reichern sich im endoplasmatischen Reticulum (ER) der Zelle an und setzen dort eine hoch komplexe zellul�re Stressreaktion in Gang, die sogenannte "unfolded protein response" (UPR). Durch die UPR werden Enzyme aktiviert, die den programmierten Zelltod der knochenbildenden Zellen (Osteoblasten) verursachen - was br�chige Knochen zur Folge hat. Die Wissenschaftler sch�tzen, dass dieser Prozess zu etwa 30 Prozent an der Glasknochenkrankheit beteiligt ist.

"Diese Ergebnisse sind hochinteressant, weil sie ein v�llig neues Fenster f�r Therapien �ffnen", betont Hrab� de Angelis, "man k�nnte sich f�r die Zukunft beispielsweise vorstellen, anti-apoptotische Stoffe zu entwickeln und einzusetzen". Zudem ist die neu gewonnene systemische Einsicht wichtig, um die Krankheit besser zu verstehen, denn Osteogenesis imperfecta ist keine reine Knochenkrankheit: bei den Mausmutanten sind auch Lunge, Herz und Stoffwechsel betroffen. Um diese Aspekte n�her zu untersuchen, sind weitere Studien geplant.


 

Quellen und Artikel:

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Open Access Article:
Thomas S. Lisse, Frank Thiele, Helmut Fuchs, Wolfgang Hans, Gerhard K. H. Przemeck, Koichiro Abe, Birgit Rathkolb, Leticia Quintanilla-Martinez, Gabriele Hoelzlwimmer, Miep Helfrich, Eckhard Wolf, Stuart Ralston, Martin Hrab� de Angelis:
ER stress-mediated apoptosis in a new mouse model of osteogenesis imperfecta.
In: PLoS Genetics, e7.eor doi: 10.1371/journal.pgen.0040007.eor.

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Quelle: GSF - Forschungszentrum f�r Umwelt und Gesundheit

 

Weitere Informationen:

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