Ein vom BMWi gefördertes Projekt der industriellen
Gemeinschaftsforschung.
Die Verpackungsindustrie
stellt den größten Kunststoffverbraucher in Deutschland dar. Immer mehr
Metall- und Glasverpackungen werden durch den Kunststoff PET ersetzt. Er
ist bruchfest, leicht und preiswert in der Herstellung. Besonders
Erfrischungsgetränke werden zunehmend in Flaschen aus PET abgefüllt, die
bereits einen Marktanteil von über 50 Prozent haben. Vor allem
kohlensäurehaltige Getränke, Fruchtsäfte und Bier müssen allerdings
mehrere Monate lang gelagert werden können und währenddessen sicher vor
Kohlensäure-, Aroma- und Wasserdampfverlust und vor Sauerstoffaufnahme
durch den Kunststoff hindurch geschützt werden. Bisherige Verfahren zum
Schutz vor dem Verlust oder dem Eindringen von Gasen in PET-Flaschen
verursachen technische Probleme oder inakzeptabel hohe Flaschenkosten.
Mit Unterstützung der AiF haben Forscher des Instituts für
Kunststoffverarbeitung (IKV) an der RWTH Aachen ein Verfahren zur
Plasmaaußenbeschichtung von PET-Flaschen entwickelt.
Die Barriereschicht kann schnell, preiswert
und sicher aufgebracht werden. Ein Überwachungsmodul in der Steuerung
der Anlage kontrolliert die Beschichtung während des Prozesses. Bei
Nutzung mehrerer Beschichtungseinheiten in einem Rundläufersystem
lassen sich bis zu 10.000 Flaschen pro Stunde mit einer Barriere
ausrüsten. Die Technologie kann reibungslos in bestehende Abfülllinien
integriert werden. Durch die Rezyklierbarkeit der Flaschen ist das
Verfahren besonders wirtschaftlich. Zudem kommt die Außenbeschichtung,
die zwischen 20 und 200 Nanometer dick ist, nicht mit den Getränken in
Kontakt und ist daher lebensmitteltechnisch unbedenklich. Das
Verfahren wurde durch das Bundesministerium für Wirtschaft und
Technologie gefördert und ermöglicht es der klein- und mittelständisch
strukturierten Getränkeabfüllerbranche, konkurrenzfähig Getränke in
Hochbarriereflaschen anzubieten, ohne die Lebensmitteltauglichkeit
aufwendig prüfen und nachweisen zu müssen.
Die AiF fördert Forschung und Entwicklung zu Gunsten mittelständischer
Unternehmen. Als Träger der industriellen Gemeinschaftsforschung und
weiterer Förderprogramme des Bundes bietet sie praxisnahe
Innovationsberatung.