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Publiziert am 16.09.2009 Infos zum Internetchemie RSS News Feed

Vor 40 Jahren kam der Mond nach Deutschland


 
Erste Proben der Apollo-Mission erreichten am 18.9.1969 Mainz.

Vor 40 Jahren, am 18.9.1969 trafen die ersten Proben des Mondgesteins in Deutschland ein - weniger als zwei Monate, nachdem Neil Armstrong und Edward Aldrin sie auf dem Mond gesammelt hatten. Im Handgepäck trug Dr. Hans Voshage vom Max-Planck-Institut für Chemie sie von Houston, Texas nach Mainz.

Das Mainzer Forscher-Team um Prof. Heinrich Wänke fing schon am selben Abend an, die Proben auf ihre Zusammensetzung zu untersuchen, um Fragen zum Alter des Mondes, seiner Entstehung und dem Einfluss des Sonnenwindes zu beantworten.

Das MPI für Chemie erhielt von allen Instituten außerhalb der USA die größte Menge an Mondgestein.

Mondgestein Probe Nr. 10049

10049: Die Probe mit der Nummer 10049 wiegt ca. 193 Gramm und besteht aus Ilmenit Basalt und hat einen hohen Anteil an Kalium. Sie ist etwa 3,5 Milliarden Jahre alt und war für etwa 20 Millionen Jahre der kosmischen Strahlung ausgesetzt. Das MPI untersuchte Teile der Probe auf Zusammensetzung, Strahlungsalter, seltene Gase und deren Isotopenverteilung.

[Bildquelle: NASA]

Untersuchung von Mond-Proben aus dem Apollo-Programm

Der MPI Mitarbeiter Bernhard Spettel bei der Untersuchung von Mond-Proben aus dem Apollo-Programm.

[Bildquelle: MPI für Chemie]

Der Mann mit dem Mondgestein, Dr. Hans Voshage, stieg müde aber glücklich in Frankfurt aus dem Flieger. Im Handgepäck 105,9 Gramm Mondgestein für das Max-Planck-Institut für Chemie. In weniger als 48 Stunden war er von Mainz nach Houston und zurück gejettet, vor 40 Jahren fast ein Rekord. Die Eile war geboten, da die instabilen Radioisotope mit jedem Tag weiter zerfielen und somit schwieriger zu messen wurden. So gelangten die Proben aus dem "mare tranquillitatis" - dem Meer der Ruhe direkt in die Betriebsamkeit der Labore in Mainz. Die ersten Untersuchungen fanden noch am Abend des 18. September statt. "Wir stehen am Anfang einer völlig neuen Phase der Mondforschung", meinte damals Prof. Heinrich Wänke, Leiter der Abteilung Kosmochemie. Etwas länger gedulden musste sich das Team der Abteilung Massenspektrometrie um Prof. Heinrich Hintenberger: Es erhielt seine 140 Gramm Proben erst am 10. Oktober.

Begonnen hatte die Mondforschung am Institut schon lange vor den Apollo-Missionen. Die guten Ergebnisse, die das Institut mit Meteoriten erreichte, überzeugten die NASA, dem MPI für Chemie die größte Menge an Proben außerhalb der USA zu überlassen. Sieben von insgesamt zwölf Anträgen für Gestein der Apollo 11 Proben wurden genehmigt.

Die Ergebnisse der Mondproben warfen viele der bis dahin führenden Theorien über den Mond, sein Alter und seine Entstehung über den Haufen. "Wie sich herausstellte, war der Mond kein primitiver Körper, sondern durch Schmelzprozesse verändert", so Prof. Wänke damals über die zunächst große Enttäuschung. Denn man hatte gehofft, vom Mond Material zu erhalten, das sich seit der Entstehung des Sonnensystems nicht verändert hatte - dies hätte sehr direkte Schlüsse über die Bildung unseres Sonnensystems ermöglicht.

Durch die Chance, Mondgestein direkt zu untersuchen, entwickelten Forscher die bis heute gültige Theorie, dass der Mond durch einen Einschlag eines etwa marsgroßen Körpers sozusagen aus der Erde herausgesprengt wurde. An diesen Arbeiten war das MPI maßgeblich beteiligt.

Das Max-Planck-Institut für Chemie erhielt nicht nur Material der Apollo 11-Mission, sondern wurde mit Proben weiterer Apollo-Missionen großzügig versorgt. Als eines der ganz wenigen Institute erhielt es neben amerikanischen Proben später auch Material der russischen Mondmissionen. "Die Proben beider Missionen stimmen so gut überein, dass dies der Theorie, die Amerikaner wären nur in Hollywood-Studios auf dem Mond gewesen, den Todesstoß versetzt - es sei denn man geht davon aus, dass die Russen mitgespielt haben", schmunzelt Prof. Dr. Friedrich Begemann, ehemaliger Direktor der Abteilung Isotopenkosmologie noch heute.


 

Quellen und Artikel:

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Quelle: Max-Planck-Institut für Chemie

 

Weitere Informationen:

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