Die Ginkgolsäure ist eine organische Verbindung, die als Naturstoff in der Ginko-Pflanze (Ginkgo biloba), aber auch in vielen anderen Pflanzen und daraus gewonnen Produkten auftritt, wie zum Beispiel Kräuter-Tee mit Ginkgo-Blättern. Chemisch zeigt die Substanz folgende Struktur:
Beschrieben wurde der Stoff erstmals 1817 von Peschier, der die Ginkgosäure durch Zerquetschen der Früchte des Ginko und von Salisburia adianthifolia gewonnen hat und als nicht-kristallisierbare, gelbe, durchsichtige und spröde Masse beschrieb.
Chemisch handelt es sich bei der Ginkgolsäure um eine monocyclische phenolische Verbindung bzw. um ein Salicylsäure-Derivat mit einer ungesättigten (cis) Seitenkette, einem Pentadecenyl-Rest. Ginkgolsäure wird den so genannten Anacardsäuren zugeordnet.
Die Ginkgolsäure tritt als unerwünschter Stoff in verschiedenen pflanzlichen Produkten sowie in entsprechend daraus hergestellten Heilmitteln auf (Ginkgo-haltige Produkte z. B. gegen Demenz, verschiedene Tee-Sorten mit Ginkgo-Anteil). Problematisch ist die Tendenz der Substanz und weiterer Begleitstoffe der Pflanze, schwere Allergien und Magenschleimhautentzündungen zu verursachen bzw. cytotoxisch, neurotoxisch und mutagen wirken zu können [2].
Datenblatt: Ginkgolsäure
Gefahrenhinweise und Sicherheit:
Achtung
(Allgemeine Hinweise ohne Gewähr auf Richtigkeit und Vollständigkeit)
Die Chemikalie verursacht schwere Augenreizungen, Hautirritationen und kann zu Atemwegsreizungen führen.
Quellen und weitere Informationen:
[1] - YoshiroYamagiwa et al.:
Syntheses of anacardic acids and ginkgoic acid.
In: Tetrahedron, (1987), DOI 10.1016/S0040-4020(01)81629-X.
[2] - NN:
Die Sicherheit von Ginkgoblätter-haltigen Tees kann wegen mangelnder Daten nicht beurteilt werden.
In: Bundesinstitut für Risikobewertung; Gesundheitliche Bewertung Nr. 021/2010, (2009).
Kategorie: Naturstoffe
Aktualisiert am 21.11.2018.
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