Nun konnten die Elektronen erstmals auf die für FLASH geplante
Endenergie von einem Gigaelektronenvolt beschleunigt werden. Außerdem
war damit die Voraussetzung für die Produktion von Laserstrahlung mit
einer Wellenlänge von 6,5 Nanometern geschaffen. "Mit dem sehr
schnellen Erreichen der geplanten Elektronenenergie und Wellenlänge
hat DESY seine weltweit führende Rolle beim Bau und Betrieb von
Freie-Elektronen-Röntgenlasern eindrucksvoll untermauert", kommentiert
Professor Jochen R. Schneider, Forschungsdirektor von DESY.
"Gleichzeitig erhält die Forschung, die an diesen neuen Anlagen
durchgeführt werden kann und bei der es letztlich darauf hinausläuft
"Moleküle bei der Arbeit zu filmen", einen weiteren Schub. Dies ist
gerade jetzt, wo der Baubeginn der europäischen XFEL-Anlage in der
Metropolregion Hamburg kurz bevorsteht, von besonderer Bedeutung."
Die FLASH-Anlage des Deutschen Elektronen-Synchrotrons DESY eröffnete
im August 2005 den Nutzungsbetrieb und ist bis 2009 der weltweit
einzige Freie-Elektronen-Laser, der schnell gepulste, leistungsstarke
und ultrakurze Blitze im weichen Röntgenbereich für die Forschung
liefert. Schon für die erste Messperiode, die im März dieses Jahres
endete, gab es mehr Bewerbungen als Messzeit zur Verfügung stand.
Letztlich teilten sich die Nutzungszeit 16 Projekte, die 200
Wissenschaftler von 60 Instituten aus 11 Ländern an FLASH
durchführten. Aus ihren Forschungen in verschiedenen Bereichen der
Physik, Chemie oder Molekularbiologie resultieren schon jetzt über 35
veröffentlichte Fachartikel. Für die zweite FLASH-Messperiode, die
Mitte November beginnt und 13 Monate dauern wird, wählte das
international zusammengesetzte Gutachtergremium 32 Projekte aus. Die
Themen reichen von der Untersuchung kurzlebiger Plasmazustände, über
die Abbildung einzelner Nano-Teilchen von Edelgas-Clustern bis hin zu
lebendem Pico-Plankton oder der Elektronen-Dynamik von technisch
relevanten Materialien im Femtosekundenbereich.
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