2-Chlor-1,1,1-trifluorethan ist eine partiell halogenierte organisch-chemische Verbindung aus der Klasse der Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW), die häufig auch als HFCKW-133a bzw. - im englischen Sprachraum - als HCFC 133a bezeichnet wird. Das Molekül basiert auf dem C2-Körper des Ethans, bei dem 4 der H-Atome durch ein Chlor- und frei Fluor-Atome ersetzt sind.partiell
Bezeichnungen und Formeln

C2H2ClF3
118,483 (g/mol)
75-88-7
200-912-0
CYXIKYKBLDZZNW-UHFFFAOYSA-N
Systematischer Name
2-Chloro-1,1,1-trifluoroethan
Weitere Bezeichnungen
1-Chlor-2,2,2-trifluorethan; Chlortrifluorethan
Englische Bezeichnung
2-Chloro-1,1,1-trifluoroethane; 1,1,1-Trifluoroethyl chloride; (Chloromethyl)trifluoromethane
Handelsnamen; Präparate
FC 133a; Fluorinol 85; Fluorocarbon 133a; R-133a; R 133a; HCFC-133a; HFCKW-133a; Freon 133a; Forane 133a; Genetron 133a; 2-CTE
Verwendung
Hypothetische Anwendungen für 2-Chlor-1,1,1-trifluorethan: Treibmittel für Aerosol in Sprühdosen, Schäumungsmittel für Kunststoffe, Kühlmittel, Kältemittel. Noch praktische Anwendungen sind der Einsatz als Lösungsmittel und als Zwischenprodukt der chemischen Industrie, insbesondere für die Synthese von Halothan und Trifluoressigsäure.
Der Einsatz der synthetischen Verbindung HFCKW-133a sowie die dadurch verursachten Emissionen sind gemäß dem Montrealer Protokoll stark beschränkt bzw. verboten [1]. Dennoch gibt es Emissionen in die Atmosphäre - höchstwahrscheinlich als Zwischenprodukte chemischer Produktionsprozesse in Ostasien. Einen aktuellen Überblick hierüber bieten die unter [2] aufgeführten Forschungsergebnisse bzw. Messungen. Ozonabbaupotenzial: 0,060.
Herstellung
HCFC-133a wird durch Fluorierung von Trichlorethylen mit Fluorwasserstoff in Gegenwart eines Katalysators synthetisiert.
Daten und Eigenschaften
In reiner Form und unter Standarbedingungen liegt 2-Chlor-1,1,1-trifluorethan als farbloses, geruchloses, wasserunlösliches, nicht brennbares Gas vor, dass unter dem eigenen Dampfdruck als Flüssigkeit kondensiert in Gasflaschen in den Handel gelangt.
-105,5 °C
6,9 °C
1,389 g cm-3
- Praktisch unlöslich in Wasser (9,2 mg/L bei 25 °C).
1,3092
1,559 bar bei 20 °C
Spektroskopische Daten:
Prozentuale und isotopische Zusammensetzung:
Massenbezogene elementare Zusammensetzung und Isotopen-Anteile der Verbindung 2-Chlor-1,1,1-trifluorethan - C2H2ClF3 - berechnet auf Grundlage der Molekülmasse.
Element E
der Atome Ex
und der Isotope *
der Isotope
Ex an Formelmasse
Kohlenstoff
ΣAr = 24,022 u
12C: 12 u [98,94 %]
13C: 13,00335 u [1,06 %]
14C: 14,00324 u [<< 1 %]
12C: 20,05969 %
13C: 0,21491 %
14C: Spuren
Wasserstoff
ΣAr = 2,016 u
1H: 1,00783 u [99,99 %]
2H: 2,0141 u [0,01 %]
3H: 3,01605 u [<< 1 %]
1H: 1,70134 %
2H: 0,00017 %
3H: Spuren
Chlor
35Cl: 34,96885 u [75,8 %]
36Cl: 35,96831 u [<< 1 %]
37Cl: 36,9659 u [24,2 %]
35Cl: 22,67925 %
36Cl: Spuren
37Cl: 7,2406 %
Fluor
ΣAr = 56,995209489 u
19F: 18,9984 u [100 %]
19F: 48,10404 %
*) Die dritte Spalte führt die Atom- bzw. Isotopenmassen sowie - in eckigen Klammern - die natürliche Isotopenzusammensetzung auf.
Weitere berechnete Daten
Die molare Masse ist M = 118,483209489 Gramm pro Mol.
Die Stoffmenge von einem Kilogramm der Substanz ist n = 8,44 mol.
Die Stoffmenge von einem Gramm der Substanz ist n = 0,008 mol.
Monoisotopische Masse: 117,9797122534 Da - bezogen auf 12C21H235Cl19F3.
Gefahren-Hinweise nach GHS
(Allgemeine Hinweise ohne Gewähr auf Richtigkeit und Vollständigkeit! Die Angaben ersetzen weder das Sicherheitsdatenblatt Chemikalien noch eine Gefährdungsbeurteilung, sondern geben eine allgemeine Übersicht hinsichtlich der Gefährdung durch den Gefahrstoff.)

Achtung
Enthält Gas unter Druck; kann bei Erwärmung explodieren.
Der Kontakt mit der flüssigen Chemikalie kann zu Erfrierungen der ungeschützten Haut führen. Durch Luftverdrängung besteht Erstickungsgefahr. Wenn der Behälter Feuer oder Hitze ausgesetzt wird, kann dieser bersten und in die Höhe schießen.
Quelle: ECHA Substance Information (EU) 100.000.830.
Externe Datenbanken und Datenquellen
Weitere Identifikatoren
Literatur und Quellen
[1] - Martin K. Vollmer, Matt Rigby, Johannes C. Laube et al.:
Abrupt reversal in emissions and atmospheric abundance of HCFC‐133a (CF3CH2Cl).
In: Geophysical Research Letters, (2015), DOI 10.1002/2015GL065846.
[2] - Martin K. Vollmer, Jens Mühle, Stephan Henne et al.:
Unexpected nascent atmospheric emissions of three ozone-depleting hydrochlorofluorocarbons.
In: Proceedings of the National Academy of Sciences, (2021), DOI 10.1073/pnas.2010914118.
Letzte Änderung am 13.02.2021.
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