Methylarsonsäure ist eine chemische Verbindung aus der Klasse der Organoarsenverbindungen (C-As-Bindung) und aus der Gruppe der zweibasigen Arsonsäuren. Die Ester und Salze dieser Substanz werden Arsonate genannt. Die Substanz besteht aus polymer vernetzten -[AsO2]nn--Einheiten, die mit Natrium-Ionen assoziiert sind. Das Polymergrundgerüst hat die Konnektivität -O-As(O-)-.
Bezeichnungen und Identifikatoren
Methylarsonsäure
CH5AsO3
139,97 (g/mol)
124-58-3
204-705-6
QYPPRTNMGCREIM-UHFFFAOYSA-N
Englische Bezeichnung
Methylarsonic acid
Monomethylarsonic acid; Methanearsonic acid
Chemische Formeln
Brutto- bzw. Summenformel und Strukturformel der chemischen Verbindung Methylarsonsäure:

CH5AsO3
Mr = 139,9696 g/mol
SMILES: C[As](=O)(O)O
Daten und Eigenschaften
Übersicht über die (bekannten) chemischen und physikalischen Eigenschaften: Methylarsonsäure. Es gelten - soweit nicht anders angegeben - Raumumgebungsbedingungen (Normaldruck, 0 % Luftfeuchtigkeit, 20 °C).
Reine Methylarsonsäure liegt unter Standardbedingungen als stabiler, weißer, kristalliner, sauer schmeckender, giftiger Feststoff vor. Aus absolutem Alkohol kristallisiert die Arsen-Verbindung in Form monokliner, speerförmiger Blättchen.
160,5 °C
pK1s = 4,1 (1. OH-Gruppe)
pK2s = 9,02 (2. OH-Gruppe)
Spektroskopische Daten:
Berechnetes NMR-Spektrum (Predict Spectra via NMRDB)
1H NMR Spektrum, 13C NMR Spektrum.
Prozentuale und isotopische Zusammensetzung:
Massenbezogene elementare Zusammensetzung und Isotopen-Anteile der Verbindung Methylarsonsäure - CH5AsO3 - berechnet auf Grundlage der Molekülmasse.
.Element E
der Atome Ex
und der Isotope *
der Isotope
Ex an Formelmasse
Kohlenstoff
12C: 12 u [98,94 %]
13C: 13,00335 u [1,06 %]
14C: 14,00324 u [<< 1 %]
12C: 8,49019 %
13C: 0,09096 %
14C: Spuren
Wasserstoff
ΣAr = 5,04 u
2H: 2,0141 u [0,01 %]
3H: 3,01605 u [<< 1 %]
1H: 1,00783 u [99,99 %]
2H: 0,00036 %
3H: Spuren
1H: 3,60042 %
Arsen
75As: 74,9216 u [100 %]
75As: 53,52705 %
Sauerstoff
ΣAr = 47,997 u
17O: 16,99913 u [0,03835 %]
18O: 17,99916 u [0,205 %]
16O: 15,99491 u [99,757 %]
17O: 0,01315 %
18O: 0,0703 %
16O: 34,20769 %
*) Die dritte Spalte führt die Atommassen bzw. Isotopenmassen der beteligten Elemente sowie - in eckigen Klammern - die natürliche Isotopenzusammensetzung auf.
Weitere berechnete Daten
Die molare Masse ist M = 139,969595 Gramm pro Mol.
Die Stoffmenge von einem Kilogramm der Substanz ist n = 7,144 mol.
Die Stoffmenge von einem Gramm der Substanz ist n = 0,007 mol.
Monoisotopische Masse: 139,945464018 Da - bezogen auf 12C1H575As16O3.
Vorkommen
Methylarsonsäure wurde in der Natur in verschiedenen Arten des Hirschtrüffels (Elaphomyces spp.) nachgewiesen. Die Substanz war hier die dominierende Arsenspezies mit mehr als 30% des extrahierbaren Arsens in allen Proben.
Synthese, Gewinnung
Die Synthese der Methylarsonsäure erfolgt u. a. durch Reaktion von Natriumarsenit und Iodmethan (Methyliodid).
Eine historische - auch Meyer-Reaktion genannte - Darstellungmethode ist die Reaktion der Arsenigen Säure mit Methyliodid:
As(OH)3 + CH3I + NaOH → CH3AsO(OH)2 + NaI + H2O.
Verwendung
Die Salze der Methylarsonsäure wurden früher als Herbizide und Fungizide beim Anbau von Baumwolle und Reis verwendet.
Gefahren-Hinweise nach GHS
(Allgemeine Hinweise ohne Gewähr auf Richtigkeit und Vollständigkeit! Die Angaben ersetzen weder das Sicherheitsdatenblatt Chemikalien noch eine Gefährdungsbeurteilung, sondern geben eine allgemeine Übersicht hinsichtlich der Gefährdung durch den Gefahrstoff.)


Signalwort: Gefahr
Gefahrenhinweise (H-Sätze):
- H301
Giftig bei Verschlucken. - H331
Giftig bei Einatmen. - H400
Sehr giftig für Wasserorganismen. - H410
Sehr giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung.
Zur Kennzeichnung in der EU siehe ECHA Substance Infocard 100.004.278 sowie Informationen zu REACh unter ECHA Chem 100.004.278.
Zur Toxikologie und zum Arbeitsschutz beim Umgang mit Methylarsonsäure sowie Maßnahmen im Gefahrenfall siehe: Gefahrstoffinformationssystem GESTIS, ZVG-Nr. 022050.
Externe Informationsquellen
Hersteller und Bezugsquellen
In der nachfolgenden Tabelle sind Produzenten und Lieferanten von Methylarsonsäure als kommerzielle Chemikalie für Labor, Forschung, Industrie und Produktion mit den entsprechenden Kontaktdaten verzeichnet.
Literatur und Quellen
[0] - Fach- und Forschungsartikel in wissenschaftlichen Zeitschriften via PubMed: Methylarsonic_acid.
[1] - Simone Braeuer, Jan Borovička, Walter Goessler:
A unique arsenic speciation profile in Elaphomyces spp. ('deer truffles') - trimethylarsine oxide and methylarsonous acid as significant arsenic compounds..
In: Analytical and Bioanalytical Chemistry, (2018), DOI 10.1007/s00216-018-0903-3.
Letzte Änderung am 06.03.2024.
Permalink: https://www.internetchemie.info/substanz/Methylarsonsäure.php
© 1996 - 2025 Internetchemie ChemLin